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Aarau
23.09.2025

Nach Randale am Bahnhof Aarau: SVP fordert Haftung der Stadt Aarau

Fussball Fans auf dem Weg zum Stadion. Die Stadt entscheidet, wo sie langlaufen und somit Schäden anrichten. Bild: Aarau24
Am Samstagabend, 20. September 2025, kam es nach dem Cupspiel zwischen dem FC Aarau und den Young Boys Bern am Bahnhof Aarau zu massiven Ausschreitungen.

Flaschen und Steine flogen, Fenster gingen zu Bruch, ein Polizist wurde verletzt. Mehrere YB-Fans erlitten Brandverletzungen durch Pyrotechnik im Stadion. Die Kantonspolizei war mit einem Grossaufgebot im Einsatz und setzte Gummischrot sowie Reizgas ein.

Politische Reaktion

Nur zwei Tage später reichte die SVP-Fraktion im Aarauer Einwohnerrat eine Motion ein. Unter dem Titel «Chaotenschäden fair und unkompliziert ersetzen – konsequent Regress nehmen» fordert sie, dass die Stadt Aarau künftig für Vandalismus-Schäden bei bewilligten oder tolerierten Veranstaltungen haftet.

In der Begründung kritisiert Müller, dass Geschädigte bislang weitgehend allein gelassen würden. Behörden verwiesen häufig auf den Kanton oder auf gesamtschweizerische Probleme. Für Anwohner*innen entlang der sogenannten Zugangskorridore zwischen Bahnhof und Stadion sei das ungenügend. Dort seien Schäden und Belästigungen besonders häufig – von Abfall in Gärten über Sprayereien bis zu eingeschlagenen Fenstern.

Verantwortung der Stadt

Motionär Christoph Müller begründet: «Wer das Pech hat, von Chaoten geschädigt zu werden, bleibt im Normalfall auf seinen Schäden sitzen.» Die Stadt müsse deshalb eine Vorlage erarbeiten, die Entschädigungen vorsieht, wenn Versicherungen nicht zahlen. Gleichzeitig soll sie Regress auf die Täter oder Veranstalter nehmen.

Da die Stadt Aarau durch die Festlegung von Routen entscheide, wer betroffen sei, müsse sie auch Verantwortung übernehmen. «Die externen Kosten sind aus Fairness gegenüber den Leidtragenden zu internalisieren», heisst es im Antrag.

Aarau24