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Kanton
19.10.2025
19.10.2025 08:01 Uhr

Vom ersten Schrei bis zum letzten Atemzug

Bild: Stapferhaus/Anita Affentranger.
Julia Kamperdick ist für die Kommunikation und das Marketing im Stapferhaus in Lenzburg zuständig. Aktuell läuft dort die Ausstellung «Hauptsache Gesund».

Julia Kamperdick erzählt mir über die spannendsten Themen der Ausstellung und was uns Menschen im Moment so bewegt.

Wir Menschen werden immer älter, die Gesundheitsforschung immer genauer, haben diese zwei Fakten eine Rolle gespielt in der Gestaltung dieser Ausstellung?

Das ist etwas, was uns hier interessiert hat, vor allem die Frage, wieso Menschen das so faszinierend finden. Das Thema longevity ist derzeit auch viel in den Medien, dieser Hype um das lange Leben. Wie können wir möglichst gesund, möglichst alt werden. Das ist auch nicht unumstritten. Was uns im Stapferhaus wichtig ist, wir geben keine Antworten, wir sagen nicht, das ist richtig oder das ist falsch oder es müsste so oder so laufen. Sondern wir arbeiten so, dass wir ganz viele Expert*innen zu den Themen befragen und die in der Ausstellung zu Wort kommen lassen.  Sodass wir auch unterschiedliche Stimmen und Meinungen hören und sich die Besucher*innen ein eigenes Bild machen können.

Die Ausstellung heissz «Hauptsache Gesund», gibt es auch «zu gesund»?

Ja das ist sicher auch eine wichtige Frage, die man sich z.B. in der Abteilung, in der es um Fitness geht gut stellen kann. Wofür macht man das eigentlich alles? Gesunde Ernährung, Fitnessstudio, vielleicht noch ganz andere Massnahmen, die man seinem eigenen Körper, der eigenen Seele vielleicht auch antut. Um sich selber zu optimieren, ob das gut ist, ob es ein zu gesund im negativen Sinne gibt, das sind Fragen, die schwer zu beantworten sind und das wollen wir vom Stapferhaus nicht übernehmen, wir wollen die Leute anregen, sich Gedanken darüber zu machen, und ich denke, jeder muss auch individuell seine oder ihre eigene Antwort darauf finden.

 Wieso ist die Ausstellung genau jetzt wichtig?

Wir haben festgestellt, dass Gesundheit ein Thema ist über das sich viele Menschen in der Schweiz Gedanken machen, es gibt z.B. das Sorgenbarometer, das jährlich veröffentlicht wird und da kann man sehen, welche Themen treiben die Leute in der Schweiz eigentlich um und da steht das Thema Gesundheit recht weit oben.

Die Themen, die im Moment viel in den Medien sind, Krankenkassenprämien, Pflegenotstand, die psychische Gesundheit von jungen Menschen, all das sind Themen, die die Leute beschäftigen und wir versuchen Themen zu Ausstellungen zu machen, mit denen viele Leute sich auseinandersetzen wollen und versuchen das auf eine spielerische Art und Weise zu machen, es soll unterhaltsam sein aber auch lehrreich.

Wir denken Gesundheit war da das richtige Thema zur richtigen Zeit. 

Gibt es Themen, die die jungen Menschen besonders interessiert? 

Zwei Themen fallen mir da als erstes ein. Das eine ist tatsächlich die psychische Gesundheit, wir erleben das immer wieder, das viele Jugendliche uns auch sagen, dass das Themen sind, über die sie viel sprechen auch im Freundeskreis, in der Schule. Es gibt Studien, die sagen, dass junge Menschen immer mehr mit psychischen Erkrankungen zu tun haben. Das sind Themen, die junge Menschen nicht umsonst dann auch beschäftigen. Das zweite Thema, was junge Menschen beschäftigt, ist das Thema Ernährung, was ist eigentlich gesund, wie ernähr ich mich so, dass es meinem Körper guttut, dass ich trotzdem aber auch geniessen kann. Ja das ist glaub ich auch ein Thema, was viele junge Menschen interessiert.

 Wem würden Sie die Ausstellung empfehlen?

Ich kann die Ausstellung eigentlich allen empfehlen, es ist eine Ausstellung, die man sehr spielerisch erleben kann, sie eignet sich durchaus auch für Kinder, Familien, man kann vieles ausprobieren in der Ausstellung, man hat eine grosse Bewegungsfreiheit, man muss sich auch nicht alles in der chronologischen Reihenfolge anschauen, man kann sich die Sachen rauspicken, die einen interessieren. Ich glaube toll ist es sich die Ausstellung vielleicht auch zu zweit, zu dritt zu besuchen oder mit einer Freundesgruppe, sie bietet viel Diskussionsstoff, es werden viele Fragen gestellt, schon in der Ausstellung. Sie regen zu guten Gesprächen an, hören wir immer wieder. Ja es ist für alle Altersklassen geeignet.

 

Noch nicht genug? Das Interview in voller Länge finden Sie hier.

Aarau24 (fs)