Der Lägernhang prägt seit Jahrhunderten das Ortsbild von Wettingen. Das mild-warme Klima begünstigte einst den Weinbau an den terrassierten Rebhängen, die von charakteristischen Trockenmauern gestützt werden. Heute sind diese Mauern nicht nur Zeugen der landwirtschaftlichen Vergangenheit, sondern auch ökologisch wertvolle Lebensräume.
Pro Natura übernimmt Verantwortung
«Um diese wertvollen trocken-warmen Lebensräume im Kanton Aargau zu schützen und die Vernetzung im Gebiet an der Mooshaldenstrasse in Wettingen zu verbessern, hat Pro Natura Aargau eine Parzelle im Löchli mit zwei Trockenmauerrelikten erworben mit der Absicht, diese zu sanieren und langfristig zu erhalten», erklärt Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau.
Ab dem 20. Oktober 2025 wird im Löchli eine rund 20 Meter lange und 1.5 Meter hohe Trockenmauer saniert. Innerhalb von vier Wochen entsteht ein neuer Lebensraum für Zauneidechsen, Ringelnattern, Schlingnattern und viele Insektenarten. Auch Pflanzen wie Mauerraute, roter Mauerpfeffer oder Streifenfarn profitieren von den wiederhergestellten Strukturen.
Wichtig für gefährdete Arten
«Der Erhalt von Trockenmauern, dazu gehört auch deren Sanierung, ist von grosser Bedeutung für den Schutz von Reptilien in der Kulturlandschaft – insbesondere die schweizweit stark gefährdete Schlingnatter ist auf intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen von solchen Strukturen abhängig», betont Noah Meier, Projektleiter der creaNatira GmbH und Regionalvertreter für den Reptilienschutz im Kanton Aargau.
Die Sanierung ist Teil eines grösseren Vernetzungsprojekts, das den Naturraum Wettingen Richtung Osten stärken soll.
Unterstützung durch lokale Partner
Ermöglicht wird das Projekt durch die Unterstützung des naturemade star-Fonds von ewz, des Kantons Aargau sowie des Vogel- und Naturschutzvereins Wettingen.
Dessen Co-Präsident Marco Kaufmann freut sich über das Engagement: «Es freut uns ausserordentlich, dass auf die Initiative des Vogel- und Naturschutzvereins die Pro Natura Aargau die Idee aufgriff und in kurzer Zeit dieses schöne Projekt realisieren wird. Dadurch wird ein weiterer Mosaikstein in Richtung eines naturnahen Rebbergs gesetzt.»