Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Aarau
07.08.2024

Experte klärt auf: Warum Driften nichts mit Strassenunfällen zu tun hat

Bild: zvg / Aarau24
In der Nacht auf Sonntag meldete ein Zeuge der Polizei, dass ein 22-jähriger Autofahrer in Aarau entlang der Bahnhofstrasse driftete und dabei mehrere Kollisionen verursachte. Angesichts dieses Vorfalls äusserte sich Herr Menzi, ein Experte in Fahrtechnik, und möchte Missverständnisse über das Driften ausräumen.

Daniel Menzi ist Leiter der Kommunikationsabteilung von der Vereinigung Swissdrive welche sich auf nationaler Ebene für die Verkehrssicherheit einsetzt. «Wir stören uns daran, dass der Ausdruck «Driften» immer wieder in Verbindung mit solchen Unfällen ins Spiel gebracht wird, die, fachlich gesehen, nichts mit Driften zu tun haben,» erklärt Menzi gegenüber Aarau24.

Driften, so Menzi weiter, sei eine Kunst des Fahrens, die hohes Können und Präzision erfordere. Was oft als «Driften» bezeichnet werde, sei in Wirklichkeit das unkontrollierte Rutschen eines Fahrzeugs durch Personen, die die grundlegenden fahrphysikalischen Prinzipien nicht kennen. «Das hat nichts mit Driften zu tun», betont Menzi. Driften werde von hochtrainierten Profis auf Rennstrecken ausgeführt. 

Auch Social Media spielt eine Rolle

Menzi sieht auch die Rolle der sozialen Medien kritisch. Filme und Serien stellen Driften oft als leicht zu handhabendes Manöver dar, was junge Fahrer in die Irre führt. «Viele finden erst heraus, wie schwer Driften tatsächlich ist, wenn sie die Kontrolle verlieren», warnt er. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt er, Jugendliche durch spezielle Drift-Kurse zu sensibilisieren.

Auch die technischen Unterschiede zwischen Strassenfahrzeuge  und speziell für das Driften ausgerüsteten Autos seien zu beachten. Während letztere verstärkte Antriebsstränge, bessere Motorkühlungen und grössere Lenkwinkel besitzen, könne man grundsätzlich auch mit einem normalen Strassenfahrzeug driften, sofern man über das nötige Können verfüge.

Letztlich appelliert Menzi an alle Fahrer: «Es wäre schön, wenn diese Sportart nicht durch solche Unfälle in Verruf gebracht würde.» Driften sei eine anspruchsvolle Fahrtechnik, die Respekt und Verständnis verdiene.

Aarau24 (cd)