Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Region
20.06.2025

Angriff auf den Aargauer Wald

Bild: Maximedia AG
Mit der Annahme der Motion Würth zur Flexibilisierung des Rodungsersatzes hat der Nationalrat einen Systemwechsel beschlossen.

Weg von der 150-jährigen Schweizerischen Tradition des flächenmässigen Walderhalts hin zu dessen Dezimierung. Die Motion verlangt, dass bei einer Rodung von Wald nur noch die Hälfte wieder aufgeforstet werden muss. Wie Pro Natura Aargau in einer Mitteilung schreibt, gefährdet dieser Systemwechsel den Aargauer Wald. 

Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Was ist entspannender als ein Spaziergang im nahen Wald? «Doch der Wald leistet noch viel mehr, er ist ein wahres Multitalent», so Pro Natura Aargau. Der Aargauer Wald ist Lebensraum für fast die Hälfte aller in der Schweiz bekannten Pflanzen, Tiere und Pilze. Er liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, speichert Kohlenstoff, dient der Bevölkerung als Erholungsraum und schützt Menschen und Infrastrukturen vor Naturgefahren. Darüber hinaus fördern Wälder Grundwasser und Trinkwasserleistungen. Gerade angesichts des Klimawandels werden die Funktionen des Waldes immer wichtiger.

Weniger Waldersatz

Gemäss der Motion des Mitte-Ständerats Benedikt Würth soll bei einer Waldrodung neu nur noch die Hälfte des verloren gegangenen Waldes ersetzt werden. Eine Mehrheit im Parlament hat dieser Vorlage vorerst zugestimmt. Dies würde sich verheerend auf die Waldflächen im Aargau auswirken, schreibt Pro Natura Aargau in ihrer Mitteilung. «Nach 150 Jahren erfolgreichem Einsatz für den Erhalt der Waldflächen, würde damit der 
Weg frei, im Aargau Waldflächen zu roden, ohne sie wieder ersetzen zu müssen», empört  sich Matthias Betsche, Grossrat und Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, und betont: «Dieser unnötige Systemwechsel gefährdet den Aargauer Wald. Es würde im Kanton Aargau zu einem signifikanten Rückgang der Waldflächen kommen». 

Aarau24