Die Nachfolge sollen Benjamin Böhler (26) und Nicola Sollberger (27) antreten. Die beiden wurden vom Vorstand der Stadtpartei offiziell nominiert. Beide engagierten sich bereits im Referendumskomitee «Bildung statt Verwaltung» und wollen nun Verantwortung übernehmen.
Vereinfachung der Schulstrukturen
Böhler ist Co-Präsident der FDP Aarau und arbeitet als persönlicher Mitarbeiter von Nationalratspräsidentin Maja Riniker. Parallel dazu plant er ein Doktorat am Zentrum für Demokratie Aarau. «Ich möchte zur Vereinfachung der Schulstrukturen beitragen», so Böhler. Bereits mit 18 Jahren habe er das KSAB-Modell kritisch gesehen.
Nicola Sollberger lebt in der Aarauer Altstadt und ist Projektleiter für Kommunikation bei einem Wirtschaftsverband. Der studierte Kommunikations- und Rechtswissenschaftler sieht die Schule in einer schwierigen Lage: «Unter den überkomplexen Strukturen leiden Lehrpersonen und Kinder. Die Schulen vor Ort brauchen deshalb spürbare Verbesserungen und einfachere Strukturen», erklärt er.
Kurswechsel bei Schulpolitik
Für die FDP Aarau ist klar: Die Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) in ihrer heutigen Form sei gescheitert. Sie fordert deren geordnete Auflösung und will stattdessen eigenständige Unterstufen mit vertraglichen Oberstufenlösungen. Eine zentrale Oberstufe lehnt die Partei ab, sie setzt auf dezentrale Schulräume.
Die FDP will die Schule wieder «führbar» machen. Dazu gehört laut Parteiangaben auch ein klares Bekenntnis zur Tagesschule und ausgebauten Tagesstrukturen. Gleichzeitig fordert sie mehr Unterstützung für private und betriebliche Betreuungsangebote, im Sinne einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.